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Gelassenheit braucht Raum zum Atmen

Als Kind, so zwischen 6 und 8, hatte ich eine Lieblingsfrau.


Unser Balkon lag gegenüber ihrem Küchenfenster, und von da aus habe ich sie manchmal gesehen.

Was ich noch von ihr erinnere ist, dass sie alleine lebte, welliges, grau-weißes Haar hatte, rund und gemütlich aussah, und auf mich Ruhe und Zufriedenheit ausstrahlte, während sie ihrer alltäglichen Dinge nachging.
Das alles gefiel mir damals so gut, dass ich sie kurzerhand meine Lieblingsfrau taufte.

Das ist jetzt über 30 Jahre her.
In den letzten Wochen habe ich selber eine Ruhe und Ausgeglichenheit erlebt, welche die Erinnerung an meine Lieblingsfrau von damals wieder wachrief.

Alles was ich anders mache als sonst ist, dass ich der Arbeit – den Aufgaben, die ich zu erledigen habe – Raum zum Atmen gebe.  
Das hat mir die letzten Tage enorm geholfen, trotz bevorstehendem Programmstart den Druck raus zu nehmen und richtig gut drauf zu kommen.

Was meine ich mit ‚Raum zum Atmen geben‘?

Ich habe akzeptiert, dass die Dinge so viel Zeit brauchen, wie sie eben brauchen.
Mein Gehirn braucht immer wieder Zeit zum Sackenlassen.
Projekte brauchen Zeit zum Reifen.
Und um etwas auf einen Blick erfassen zu können braucht es eben immer wieder Abstand.

Ganz konkret habe ich begonnen, Deadlines nicht als in Stein gemeißelt zu betrachten, sondern als Richtwerte.


Wenn eine Aufgabe länger dauert, so gibt es dafür meist eine andere, die viel weniger Zeit in Anspruch nimmt als gedacht, oder sich als gar nicht relevant entpuppt.


Wenn ein Projekt zwei Wochen später fertig ist als gedacht, geht davon keine Welt unter.


Doch meine Welt geht jeden Tag unter, solange ich selbstgemachten Druck mein Leben regieren lasse und dementsprechend panisch und mies gelaunt durchs Leben renne.

Ich habe einfach beschlossen, das nicht mehr zuzulassen.

Raum zum Atmen geben bedeutet für mich auch, dranzubleiben und dem Vorhaben tatsächlich Raum und Zeit zu geben.

Ein Beispiel aus meinem Leben ist das Schreiben unseres wöchentlichen Mutletters:

Es hat alles grundlegend verändert, an einem Tag den Rohentwurf zu schreiben, ihn am nächsten Tag zu überarbeiten, und einen weiteren Tag nur fürs Versenden zu haben (sogar mit einem Tag Luft dazwischen).
So kann das Schriftstück/Thema, was sich da entwickeln will, zu einem Runden Ganzen werden.
Und ich habe es in einer Stunde pro Tag erledigt und kann mich dann anderen Aufgaben widmen.

Wo kannst Du den Dingen Luft zum Atmen lassen, ihnen erlauben, sich zu entwickeln?

Was könntest Du endlich angehen, wenn Du es in kleine Schritte aufteilst und diesen einen festen Platz in Deiner Woche gibst?

Wie ist es mit Deinem Wunsch, Dich beruflich zu verändern – hast Du für dieses Projekt schon Raum in Deinem Leben geschaffen?

Klar, es macht Spaß, eine Vision zu entwickeln und die in einem Rutsch umzusetzen.
Aber es funktioniert auch, wenn man sich dieser Vision langsam annähert und dabei Stück für Stück erfühlt, wie sie sich entwickeln will.

Neuen Ideen und Einsichten Raum zu lassen ist eine organischere Herangehensweise als zu erwarten, das Dein Vorhaben abläuft nach dem Motto ‚Ich kam, ich sah, ich siegte‘.

Beides ist ok.

Du kannst wählen – je nachdem was Dir gerade gut tut.

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